In der idyllischen Lausitz, versteckt im Osten Deutschlands, liegt ein Juwel viktorianischer Gartenbaukunst – der Park von Kromlau ( Koordinaten: 51°31’59″N 14°37’51″E, Höhe: 137 m ü. NN). Bekannt für seine weitläufigen Grünflächen und architektonischen Kleinode, bietet dieser historische Ort eine Reise durch die Zeit und erzählt Geschichten aus einer längst vergangenen Epoche.
Eine der herausragendsten Schöpfungen im Park von Kromlau ist die halbkreisförmige Steinbrücke, welche die Besucher sowohl mit ihrer architektonischen Schönheit als auch mit ihrem wundersamen Spiegelbild, das bei ruhiger Wasseroberfläche des darunterliegenden Sees entsteht, in ihren Bann zieht. Die sogenannte “Rakotzbrücke” wurde mit lokalen Basaltsteinen erbaut und vollendet das pittoreske Landschaftsbild des Parks.
Die freispannende Bogenbrücke, erbaut zwischen 1866 und 1875, zeugt diese von einer Epoche, die dem Zusammenspiel von Natur und menschlicher Schöpfungskraft huldigte. Mit einer Spannweite, die hoch 19,80 m hinaufragt und breit 35 m das Gewässer überspannt, ist die Brücke nicht nur ein atemberaubendes fotografisches Motiv, sondern auch ein Meisterwerk der Ingenieurskunst dieser Zeit. Vorwiegend aus Basaltsteinen errichtet, spiegelt sich in ihrer Erscheinung die natürliche Beschaffenheit der Umgebung wider.
Der Volksmund gab ihr den Namen Teufelsbrücke – eine Anspielung auf die Legenden, die sich um ihren scheinbar magischen Bogen ranken. Das Besondere an der Rakotzbrücke ist, dass sie so konstruiert wurde, dass sich ihr Bogen bei ruhigem Wasser perfekt im See spiegelt und dadurch einen vollständigen Kreis formt.
Die Rakotzbrücke ist nicht nur ein historisches, sondern auch ein fragiles Bauwerk. Um ihren Fortbestand zu sichern, stehen Naturschutz und behutsame Instandhaltungsarbeiten im Mittelpunkt aktueller Bemühungen. Seit einigen Jahren ist das Betreten der Brücke nicht mehr gestattet, um die Struktur zu schonen und für kommende Generationen zu erhalten.
Die Brücke ist nicht das einzige aus Basalt gefertigte Bauwerk im Park. Eine kurze Wanderung entlang der sorgsam gepflegten Wege führt zu einer weiteren sehenswerten Struktur: der Basaltstelengruppe, die liebevoll „Die Orgel“ genannt wird. Diese Formation aus säulenartigen Basaltsteinen gleicht in der Tat den Pfeifen einer Orgel und ergänzt das harmonische Gesamtbild des Parks. Gerade im Zusammenspiel der verschiedenen Elemente zeigt sich der ästhetische Anspruch, der bei der Gestaltung des Parks vorherrschte.
….Kromlau, ein kleines Dorf im Osten Deutschlands, nahe Görlitz, ist berühmt für seinen malerischen Park, der im 19. Jahrhundert von Friedrich Herrman Rötschke, einem wohlhabenden Landbesitzer, ins Leben gerufen wurde. Auf etwa 200 Hektar schuf Rötschke ab 1844 eine Landschaft, die bis heute die Besucher in Staunen versetzt. Die Geschichte des Parks ist eng verbunden mit der Familie von Egloffstein, deren Einfluss sich in der harmonischen Anordnung von Parklandschaft und Architektur widerspiegelt.
Friedrich Herrman Rötschke, geboren 1783, erbte das Rittergut Kromlau und hatte eine Vision: Auf seinem Anwesen wollte er eine idyllische Landschaft gestalten, die nicht nur der Landwirtschaft diente, sondern auch als Ort der Erholung und ästhetischen Freude fungierte. Inspiriert von englischen Landschaftsgärten entschied sich Rötschke dazu, ab 1844 einen Park zu erschaffen, Ziel war es, die natürliche Schönheit der Region zu unterstreichen und gleichzeitig kunstvolle Elemente zu integrieren.
Der Kromlauer Park, ein Ergebnis dieser Vision, erstreckt sich über rund 200 Hektar und ist durchzogen von romantischen Wegen, künstlichen Seen und exotischen Pflanzen. Im Jahre 1889 übernahm die Familie Graf von Egloffstein die Verwaltung des Gutes und damit auch des Parks. Sie waren es, die das Erbe Rötschkes pflegten und die Anlage konsequent weiterentwickelten. Mit feinem Gespür für die Intentionen Rötschkes und einem Auge für Detailarbeit, erweiterten sie den Park um exotische Pflanzen, wie Azaleen und Rhododendren, welche die Landschaft bis heute im Frühjahr in ein buntes Blütenmeer verwandeln und Besucher aus aller Welt anziehen.
Die einzigartige Landschaft und historische Bedeutung von Kromlau und seinem Park sind unbestritten. Zwar gehört der Park von Kromlau nicht zum UNESCO-Welterbe, doch die nahegelegene Stadt Görlitz, die mit ihrer historischen Altstadt Teil des UNESCO-Welterbes ist, unterstreicht die kulturelle Relevanz der Region. Der Park in Kromlau und seine Verwandtschaft zur bedeutsamen Architektur und Geschichte von Görlitz, machen ihn zu einem Juwel, das es zu bewahren und zu erleben gilt.
Der Park von Kromlau, dessen Anfänge auf das Jahr 1844 zurückgehen und der sich über eine Fläche von circa 200 Hektar erstreckt, ist ein wundervoller Beispiel für die ambitionierten Landschaftsvisionen des 19. Jahrhunderts. Geprägt durch Friedrich Herrman Rötschke und weiterentwickelt durch die Grafen von Egloffstein, zeugt dieser Ort von der tiefen Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Mit seiner legendären Steinbrücke, den blühenden Azaleen und Rhododendren, ist der Park ein lebendiges Denkmal vergangener Epochen und lädt ein, Geschichte zu atmen und die Schönheit der Natur zu genießen.