Bochum, eine Stadt im Herzen des Ruhrgebiets, hat schon viele Musiker hervorgebracht. Doch keiner hat der Stadt so sehr Tribut gezollt wie Herbert Grönemeyer. Im Jahr 1984 veröffentlichte er sein berühmtes Lied “Bochum”, in dem er seine Verbundenheit zu dieser besonderen Stadt zum Ausdruck bringt.
“Bochum, ich komm’ aus dir. Bochum, ich häng’ an dir. Oh, Glück auf, Bochum”, so lauten die einprägsamen Zeilen des Liedes. Diese Worte haben das Lebensgefühl und den Stolz der Bochumer perfekt eingefangen. Sie spiegeln die tiefe Verwurzelung der Menschen mit ihrer Heimat wider… ja, Bochum ist eine besondere Stadt, das kann man nur verstehen wenn man in Bochum gelebt hat….
Das Ruhrgebiet, das zur Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 1946 um das Ruhrgebiet herum gegründet wurde, galt lange Zeit als entscheidend für die Kontrolle der deutschen Wirtschaft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Ruhrgebiet die zentrale Industrieregion Deutschlands. Mit seinen zahlreichen Kohle- und Stahlwerken war es der Motor für den Wiederaufbau des Landes. Doch in den 1960er bis 1980er Jahren wurde das Ruhrgebiet, auch liebevoll Ruhrpott genannt, stark ausgebeutet. Die Kohle- und Stahlindustrie brach nach und nach zusammen und hinterließ große Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Probleme.
Besonders betroffen von diesem Niedergang war auch die Stadt Bochum. Als ehemalige Hochburg der Kohleförderung und des Maschinenbaus musste auch sie einen schweren Schlag hinnehmen. Viele Menschen verloren ihre Arbeitsplätze und die Stadt verlor ihren einstigen Glanz.
Doch langsam erholt sich das Ruhrgebiet und auch Bochum. Die Wirtschaft diversifiziert sich nach und nach und es entstehen neue Branchen wie etwa die Dienstleistungs- und Kreativwirtschaft. Die Bemühungen zur Strukturänderung und Umnutzung der ehemaligen Industrieflächen zeigen erste Erfolge.
Besonders im Fokus steht dabei die Förderung von Bildung und Kultur. Bochum hat sich zu einer Hochschulstadt entwickelt und zieht mit seinen renommierten Universitäten und Hochschulen Studierende aus dem In- und Ausland an. Auch der Kulturbereich blüht auf, mit zahlreichen Theatern, Konzertsälen und Museen.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Erholung des Ruhrgebiets ist der Tourismus. Immer mehr Besucher entdecken die vielfältigen Möglichkeiten, die die Region zu bieten hat. Vom Besuch des berühmten Dortmunder Fußballstadions über die Erkundung der Industriekultur bis hin zu idyllischen Fahrradtouren entlang der zahlreichen Kanäle – das Ruhrgebiet hat für jeden etwas zu bieten.
Mit viel Energie und Engagement arbeiten die Menschen im Ruhrgebiet daran, ihre Region wieder auf die Landkarte zu bringen. Die Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs gehören der Vergangenheit an und das Ruhrgebiet erfindet sich neu. Es ist beeindruckend zu sehen, wie eine Region, die einst als Ausgeburt der deutschen Industrie galt, nun zu einem Ort der Innovation, Bildung und Kultur wird.
Das Ruhrgebiet und insbesondere die Stadt Bochum haben in den letzten Jahrzehnten einen erstaunlichen Wandel erlebt. Es ist ein Ort, der zeugt von Mut und Durchhaltevermögen, aber vor allem von der Leidenschaft und dem Willen seiner Bewohner, ihre Heimat wieder aufzubauen und voranzubringen.
Das Ruhrgebiet zeigt, dass mit der richtigen Vision, Investitionen in Bildung und Kultur sowie einer gemeinschaftlichen Zusammenarbeit die Zukunft einer ganzen Region positiv gestaltet werden kann. Es ist eine Geschichte des Aufstiegs, des Wandels und der Hoffnung.
Das Ruhrgebiet und Bochum haben viel zu bieten und sind definitiv einen Besuch wert. Tauchen Sie ein in das pulsierende Leben und die Geschichte dieser faszinierenden Region.
Eine beeindruckende Perle ist:
das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum ist als eines der meistbesuchten Museen in Deutschland ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Mit rund 365.700 Besuchern im Jahr 2012 kann sich das Museum zweifellos über regen Zuspruch freuen. Doch was macht dieses Museum so besonders?
Zum einen ist das Deutsche Bergbau-Museum das größte Bergbaumuseum weltweit. Es bietet den Besuchern auf einer Fläche von etwa 12.000 Quadratmetern umfangreiche Ausstellungen über die Welt des Bergbaus. Hier kann man tiefe Einblicke in die Geschichte und Technik des Montanwesens erhalten. Besonders beeindruckend ist das originalgetreue Anschauungsbergwerk, welches sich unterhalb des Museums befindet. Mit einer Streckenlänge von ca. 2,5 Kilometern, wovon 1,2 Kilometer öffentlich zugänglich sind, erhält man hier einen realistischen Einblick in den Bergbau.
Doch das Deutsche Bergbau-Museum ist mehr als nur ein Museum. Es fungiert auch als Forschungsinstitut für Montanarchäologie und Archäometrie. Die Wissenschaftler setzen ihren Fokus auf die Geschichte und Technik des Montanwesens sowie auf die Dokumentation und den Schutz von Kulturgut. Als Mitglied der renommierten Leibniz-Gemeinschaft ist das Museum ein wichtiger Ort für die wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet.
Träger des Museums sind die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH sowie die Stadt Bochum. Gemeinsam tragen sie dazu bei, das Museum zu einer bedeutenden Institution in der Region zu machen. Der Etat des Museums betrug im Jahr 2022 rund 15,25 Millionen Euro. Finanzielle Unterstützung kommt dabei sowohl vom Bund als auch vom Land, der Stadt Bochum und der Trägergesellschaft DMT-LB.
Um das Museum in seiner Arbeit zu unterstützen, gibt es den Förderverein “Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur” (VFKK). Dieser Verein ist auch Herausgeber der Zeitschrift “Der Anschnitt”. Durch seine Unterstützung leistet der Verein einen wertvollen Beitrag zur Förderung von Kunst und Kultur.
Neben seiner Bedeutung als kulturelle Institution ist das Deutsche Bergbau-Museum Bochum auch Teil der Route der Industriekultur. Im Jahr 2010 spielte es sogar eine zentrale Rolle als eines der Besucherzentren der Metropole Ruhr während ihrer Zeit als Kulturhauptstadt. Seitdem dient es als Startpunkt für Erkundungen in das Ruhrgebiet und ermöglicht den Besuchern eine spannende Reise durch die Geschichte und Kultur dieser Region.
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum ist also nicht nur ein Museum, sondern auch ein Ort der Forschung und des Austauschs. Es bietet seinen Besuchern umfangreiche Einblicke in die Welt des Bergbaus und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes.
Die Anfänge des Museums gehen zurück auf die 1860er Jahre, als die Westfälische Berggewerkschaftskasse (WBK) eine ständige Ausstellung bergbaulicher Utensilien in Bochum einrichtete. Diese Ausstellung diente hauptsächlich dem Unterricht in der benachbarten Bergschule. Ende der 1920er Jahre wurde dann die Idee eines öffentlich zugänglichen Bergbau-Museums von Vertretern der WBK und der Stadt Bochum entwickelt.
Am 1. April 1930 wurde der Gründungsvertrag für das Geschichtliche Museum des Bergbaus zwischen der Stadt Bochum und der WBK unterzeichnet. Als erste Halle des Museums diente die alte Großviehschlachthalle des stillgelegten Bochumer Schlachthofs. In den Jahren danach wurden neue Gebäude errichtet und das Museum erweitert. Im Jahr 1936 wurde sogar ein künstliches Bergwerk unterhalb einer der Hallen eingerichtet.
Leider wurden die Museumsbauten während des Zweiten Weltkrieges größtenteils zerstört. Die Reste wurden von ausgebombten Bochumer Geschäften genutzt. Das Anschauungsbergwerk wurde während dieser Zeit zu einem Luftschutzraum umgebaut. Die Erkenntnisse aus diesem Umbau führten später zu neuen Richtlinien für den Bau von Luftschutzstollen.
1946 wurde das Museum mit einer kleinen Ausstellung wiedereröffnet. In den 1950er Jahren wurde es dann komplett neu aufgebaut und erweitert. Das Anschauungsbergwerk erreichte schließlich eine Gesamtlänge von 2.510 Metern. Im Jahr 1973 wurde das Fördergerüst der stillgelegten Zeche Germania nach Bochum umgesetzt, wo es noch heute zu sehen ist.
Seit 1976 trägt das Museum den Namen Deutsches Bergbau-Museum Bochum (DBM) und wurde als Forschungsmuseum anerkannt. Es gehört zu den Instituten der Blauen Liste. In den folgenden Jahren wurde das Museum weiter erweitert und die Forschung um neue Themen ergänzt.
Im Jahr 2009 wurde der Schwarze Diamant eröffnet, ein Erweiterungsbau für Sonderausstellungen. Das markante Bauwerk wurde von Benthem Crouwel Architekten entworfen und stellt ein Stollensystem dar.
Von 1987 bis 2012 war Rainer Slotta Museumsdirektor. Nach ihm leitete Stefan Brüggerhoff, ein Chemiker und Konservierungswissenschaftler, das Museum bis Mitte 2022. Seit Juli 2022 ist Sunhild Kleingärtner, eine Archäologin, die Wissenschaftliche Direktorin des Museums.
Von 2016 bis 2019 wurde das Museum umfangreich saniert und umgebaut. Während dieser Zeit waren die Ausstellungen nur teilweise zugänglich. Im Juli 2019 wurde das neugestaltete Museum wiedereröffnet. Die Dauerausstellung führt nun durch vier Rundgänge: Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst.
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum hat eine lange Geschichte und ist heute ein bedeutendes Forschungsmuseum auf dem Gebiet des Bergbaus. Es bietet seinen Besuchern eine spannende und informative Reise durch die Welt des Bergbaus.
Wenn Sie sich für die Geschichte des Bergbaus interessieren, dann haben Sie in Bochum die Möglichkeit, eine faszinierende Ausstellung zu besuchen. Auf einer Ausstellungsfläche von 12.000 Quadratmetern werden den Besuchern die verschiedenen Entwicklungsphasen des Bergbaus von der vorgeschichtlichen Zeit bis heute auf beeindruckende Weise präsentiert.
Besonders hervorzuheben sind dabei einige Ausstellungsstücke, die einen Einblick in die Vergangenheit des Bergbaus geben. Zum Beispiel gibt es einen sieben Tonnen schweren wurzelverzweigten Stammrest eines Schuppenbaums zu bestaunen. Dieser Baum stammt aus den Steinkohlenschichten des Piesbergs bei Osnabrück und ist eines der größten erhaltenen Objekte seiner Art aus der Karbonzeit. Mit einer Gesamthöhe von etwa 2,5 Metern und einem Stammumfang von rund 5 Metern ist dieser Baum ein echtes Highlight der Ausstellung.
Ein weiteres beeindruckendes Ausstellungsstück ist das Original einer Brikettpresse aus dem Jahr 1901. Diese Dampf betriebene Presse hatte ein Gewicht von 18 Tonnen und konnte 4,2 Tonnen Briketts pro Stunde produzieren. Sie war bis 1985 in Betrieb und wurde dem Museum von der Rheinbraun AG übergeben. Ein echtes Stück Geschichte, das die Besucher hautnah erleben können.
Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist eine Grubenwasserpumpe. Diese wurde für die Schachtförderung eingesetzt und zeichnet sich durch die Verwendung von Flachseilen aus. Das gezeigte Original stammt aus dem Jahr 1905 und wurde zunächst zum Abteufen von Schächten verwendet, bevor sie bis 1949 zur Kohlenförderung auf der Zeche Hannover in Bochum-Hordel im Einsatz war.
Im Maschinenkeller des Museums gibt es außerdem zahlreiche weitere Bergbaumaschinen zu entdecken. Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts können diese jedoch nicht in den oberen Stockwerken ausgestellt werden. Hier wird den Besuchern die beeindruckende Technologie des Bergbaus auf eindrucksvolle Weise präsentiert.
Um die Ausstellung gebührend zu beginnen, steht im Eingangsbereich des Erweiterungsbaus Schwarzer Diamant ein echter Schwarzer Diamant mit einem Gewicht von 3,4 Karat. Dieser wertvolle Stein wurde dem Museum im Jahr 2011 von einem großzügigen Bochumer Juwelier geschenkt. Ein Blickfang, der gleich zu Beginn der Ausstellung die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zieht.
Die Ausstellung präsentiert nicht nur die technischen Aspekte des Bergbaus, sondern auch seine kulturellen und sozialen Aspekte. Es ist eine Reise von den Anfängen des Bergbaus bis zur modernen Zeit. Wer sich für die Geschichte und Entwicklung des Bergbaus interessiert, sollte diese Ausstellung in Bochum auf keinen Fall verpassen.